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Kulturwissenschaftliche Fakultät

Lehrstuhl für Psychologie – Professor Dr. Carlos Kölbl

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Laufende Projekte

Bruner goes Bielefeld. Eine Rekonstruktion der transkulturellen Übersetzung einer Curriculumidee (Hofmann)Einklappen

Vor dem aktuellen Hintergrund eines gestiegenen Interesses an der bundesdeutschen Bildungsreformära der 1960er- und 1970er-Jahre in der Pädagogik im Allgemeinen sowie der historischen und vergleichenden Bildungsforschung im Besonderen ist das Dissertationsvorhaben „Bruner goes Bielefeld“ anzusiedeln, in dem die Adaption des US-amerikanischen Bildungsprogramms Man: A Course of Study (MACOS), an dessen Entwicklung der renommierte Psychologe Jerome Bruner maßgeblich beteiligt war, in der Bundesrepublik respektive an der Universität Bielefeld untersucht wird. Durch eine Rekonstruktion bedeutsamer Handlungsfelder, Schauplätze und Stimmen des Curriculumtransfers soll Licht auf ein bis dato vernachlässigtes Kapitel bundesrepublikanischer Bildungsreformgeschichte geworfen werden. Erstmalig ausgewertete Akten werden dabei herangezogen, um die Chronik in Bielefeld (und gegebenenfalls anderswo) nachzuvollziehen. Zudem werden relevante Akteure des Adaptionsprozesses ausfindig gemacht und in Oral History-Interviews zu ihren Erinnerungen an MACOS und den damit verbundenen Erfahrungen mit der Übernahme einer Curriculumidee befragt.

Deutschlandbilder und deren Entwicklung bei Geflüchteten und Nicht-Geflüchteten (Utler)Einklappen

Projektbeschreibung:

Das Forschungsprojekt untersucht, welche Bilder in Deutschland lebende Menschen von Deutschland haben und ob bzw. wie sich diese Bilder im Laufe der Zeit entwickeln.

Unter "Bildern" werden dabei in Anlehnung an theoretische Konzeptionen des Bildbegriffs (z.B. Löschmann, 2001; Hortmann, 1993) Konstrukte verstanden, die Vorstellungen, Wünsche, Hoffnungen und Erwartungen beinhalten und damit über sonst oft untersuchte Stereotype hinausgehen.

Befragt werden sowohl in Deutschland geborene als auch nach Deutschland geflüchtete Menschen. Zur Erfassung der Deutschlandbilder erhalten die Befragten Einmalkameras und den Auftrag zu fotografieren, was sie mit Deutschland verbinden, wie sie Deutschland sehen. Nach Abschluss der Fotophase werden die Filme entwickelt und es wird ein fokussiertes Interview zu den Fotos durchgeführt, bei dem die Befragten erzählen, was die Bilder zeigen, und warum sie diese aufgenommen haben. Um mögliche Veränderungen und Entwicklungen nachzeichnen zu können, wird die Erhebung ein Jahr später wiederholt.

Die Interviewdaten werden mit der relationalen Hermeneutik (Straub, 1999) ausgewertet, die Auswertung der Fotos erfolgt in Anlehnung an die visuelle Segmentanalyse (Breckner, 2010).

Stand des Forschungsprojekts:
Das Forschungsprojekt wurde im Jahr 2023 abgeschlossen und an der Universität Bayreuth als Habilitation eingereicht und angenommen.

Eine exploratorische Einzelfallanalyse ist im psychosozial-Schwerpunktheft „Flucht – Repräsentation, Reflexion, Widerstand“ erschienen:

Utler, A. (2017). „There is nobody here – no German body” – Deutschlandbild(er) eines Geflüchteten. psychosozial, 40, 41-56.

Fachliche und kulturelle Diversität in Schule und Universität (Qualitätsoffensive Lehrerbildung)Einklappen

Projektleiter Lehrstuhl Psychologie: Prof. Dr. Carlos Kölbl

Projektmitarbeiterinnen Lehrstuhl Psychologie: Anna-Lisa Holz (Erste Phase), Christina Hofmann (Zweite Phase)

Hauptansprechpartner Universität Bayreuth: Prof. Dr. Volker Ulm (Lehrstuhl für Mathematik und ihre Didaktik,    Vorsitzender Zentrum für Lehrerbildung)

Projektzeitraum: Erste Phase: 01.01.2016 bis 30.06.2019, Zweite Phase: 01.07.2019 bis 31.12.2023

Geldgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Projektbeschreibung:

Unter dem Schwerpunkt „Fachliche & kulturelle Diversität in Schule & Universität“ wird im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung an der Universität Bayreuth ein bundesweites Förderkonzept umgesetzt. Der Lehrstuhl für Psychologie ist als einer von 15 Fachbereichen der Lehramtsausbildung am Projekt beteiligt, deren gemeinsames Ziel eine engere Verbindung und Verbesserung der drei Abschnitte der Lehrerbildung ist.

Die zweite Projektphase schließt ab Juli 2019 an die Arbeit der ersten Phase an, indem sich unterschiedliche Arbeitsfelder in regem Austausch miteinander mit der Weiterentwicklung der Lehramtsstudiengänge, Forschung und Vernetzung mit Schulen beschäftigen.

Gerade die qualitativ-rekonstruktive Ausrichtung des Bayreuther Lehrstuhls für Psychologie mit dem Fokus auf einer Psychologie der Erziehung und Bildung, die kulturelle Aspekte dezidiert inkludiert, leistet einen wichtigen Beitrag zum Projekt, der sich insbesondere in der Umsetzung von Diversität in der Schule als Leitidee im Lehramtsstudium realisiert.

Weiterführende Links:

Imagination und Gestaltung kollektiver Zukünfte bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen am Beispiel von "Fridays for Future" (Fork)Einklappen
Sich die Zukunft auszumalen impliziert eine Reihe komplexer mentaler Vorgänge, die als Spezifikum menschlichen Denkens anzusehen sind. Auf kollektive Zukünfte gerichtetes Denken und Fühlen soll in dieser Forschungsarbeit auf Grundlage der Grounded Theory-Methodologie im Feld „der“ Umweltbewegung und im Speziellen von „Fridays for Future“ erforscht werden. Dabei ist ein multi-methodisches Vorgehen angedacht, das Gruppendiskussionen, problemzentrierte Interviews, teilnehmende Beobachtungen und die Analyse von Diskursen trianguliert. Insbesondere wird die Rekonstruktion der Bildung kollektiver Zukunftsimaginationen angestrebt. Hierunter ist mithin die Analyse von Formen der Verwobenheit von Zukunftsimaginationen mit gesellschaftlich distribuierten Ressourcen sowie Vergangenheits- und Gegenwartsrepräsentationen zu fassen. Es wird intendiert mit dieser Studie einen Beitrag zu einer Entwicklungspsychologie des Gesellschaftsverständnisses (vgl. Kölbl & Mey, 2014) und zu einer qualitativen, den kulturhistorischen Kontext inkludierenden Umweltpsychologie zu leisten.
Learning beyond the classroom: Coping with illiteracy in literate urban environments in Bolivia and Benin (Alber, Kölbl)Einklappen

Projektleitung: Prof. Dr. Erdmute Alber (Sozialanthropologie), Prof. Dr. Carlos Kölbl (Psychologie)

Projektmitarbeiter_innen: M.A. Rebekka Krauß, Dr. Issifou Moumouni

Projektzeitraum: 01.08.2019–31.07.2023

Teilprojekt im Cluster of Excellence EXC 2052 - "Africa Multiple: reconfiguring African Studies"

Projektbeschreibung:

Few ideas have travelled around the globe as successfully as the one that literacy (including the ability to use digital media) is a basic need, right and standard throughout the world. Today, people everywhere move through lifeworlds heavily shaped by written signs, even as new illiteracies constantly emerge, seemingly failing to achieve ‘development through education’. Master narratives of illiteracy situate it as ‘historical’ or ‘traditional’, something that will become obsolete. In contrast, our project assumes that not having learnt to read and write at school can no longer be seen as ‘old’ or ‘other’. Instead, we see ‘new’ illiteracies as being related to and constantly produced by ongoing global processes that mainstream western-oriented literacy through schooling. The project aims to test this assumption by studying processes for coping with illiteracy in urban lifeworlds in two countries, Benin and Bolivia. We identify similarities and differences in our case studies, while acknowledging that both countries are influenced by the same global processes of mainstreaming literacy. Each of our empirical investigations will follow 25 urban adults who have not learnt reading and writing at school through their respective lifeworlds of letters. Both case studies will use the same methods of intensive ethnographic fieldwork, thereby profiting from a transdisciplinary dialogue between social anthropology and cultural psychology. We aim to understand the multiple ways of non-school learning that help these actors interact with the expectations of a world of literacy. By detecting differences, similarities and perhaps also travelling ways of learning outside the classroom, we address the Cluster’s overarching questions around relationality, multiplicity and especially temporalities of learning. The two cases were chosen on the basis of our research competencies and because they are striking examples of the deficiencies of globalised literacy discourses and practices on two continents.

Weiterführender Link:

  • www.africamultiple.uni-bayreuth.de/en
Intuitives Wissen bei der Steuerung dynamischer Systeme (Schoppek)Einklappen

Das vorherrschende Modell des komplexen Problemlösens, wonach Problemlöser beim Umgang mit einem unbekannten System vor allem Kausalwissen erwerben, das sie dann bei der Steuerung des Systems anwenden ("Standardmodell") wird in diesem Projekt in Frage gestellt. Im Rahmen eines dual-processing Ansatzes sollen intuitive Anteile des Wissenserwerbs identifiziert werden, die - im Gegensatz zu den Typ-2-Prozessen des Standardmodells - eher dem Typ 1 zuzuordnen sind. Die Datengrundlage bilden experimentelle Studien.

Literatur: Schoppek, W. (im Druck). Tut denken weh? Überlegungen zur Ökonomietendenz beim komplexen Problemlösen. In K. Viol & H. Schöller (Hrsg.), Selbstorganisation - Ein Paradigma für die Humanwissenschaften? Berlin: Springer.

Stärkung von Selbstregulation durch regelmäßige sportliche Aktivität (Schoppek)Einklappen
Die Frage, ob sich ein Training von Selbstkontrolle generell auf die Anfälligkeit für "ego depletion" auswirkt, ist immer noch offen. In diesem Projekt besteht das Selbstkontrolltraining aus einem zweiwöchigen Sportprogramm, bei dem die Versuchspersonen (Vpn) täglich fünf Mal sportliche Übungen durchführen müssen. Ego depletion wird experimentell durch die Steuerung eines für die Vpn neuen dynamischen Systems und einer zusätzlichen Doppelaufgabe induziert.
Coaching als Instrument der Personalentwicklung an Universitäten (Fischer)Einklappen
Sozialpsychologische Rassismusforschung (Holz)Einklappen
Wahrnehmung von und Umgang mit religiöser Differenz in der Schule (Kreuzer)Einklappen

Emotionen und historisches Lernen im Zeitzeugengespräch (Obens)Einklappen

Verantwortlich für die Redaktion: Univ.Prof.Dr. Carlos Kölbl

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